SPD Vollmarshausen

1970-2007

Zur Jahreswende 1969/70 wurden in Hessen die ersten Anzeichen einer so genannten großen Gebietsreform bekannt. Im Landkreis Kassel wurde der Zusammenschluss der Gemeinden zu „Großgemeinden" vorbereitet und vorangetrieben.
Auf Empfehlung des Landrates Joseph Köcher (SPD) sollten sich die Gemeinden Wellerode, Wattenbach, Eiterhagen und Vollmarshausen zu einer Großgemeinde zusammenschließen. Die SPD-Mehrheitsfraktionen in allen zuvor genannten Gemeinden trafen sich zu Verhandlungen zweimal in Wellerode.
Die Vertreter der Vollmarshäuser Delegation hatten eine Aufstellung erarbeitet, welche Vorhaben in den nächsten 10 Jahren für ihren Ort notwendig waren und auch durchgeführt werden sollten. Aus den anderen Gemeinden lag eine solche Aufstellung nicht vor.
Die ersten Probleme zeigten sich auf, als Vollmarshausen den Wunsch äußerte, die zukünftige Gemeindeverwaltung in Vollmars
hausen stehen - und der Bürgermeister ebenfalls von Vollmarshausen gestellt werde. Unterschiedliche Vorstellungen gab es auch bei den größeren Investitionsmaßnahmen. So hatte wohl der Sprecher von Wellerode einen Rotstift dabei, mit dem er die geplanten Projekte auf der Vollmarshäuser Liste abhakte oder mit „spitzer Zunge" kommentierte um sie anschließend zu streichen.
Der Vollmarshäuser Delegation (Karl Dippel, Hans Friedrich, Franz Heckmann, Walter Schley, Egon Weitz) war dies in dieser Form überhaupt nicht recht und sie machten den anderen Gemeinden den Vorschlag, dass man sich erst wieder treffen solle, wenn auch sie eine Liste mit geplanten Maßnahmen erstellt hätten.
In Vollmarshausen angekommen, diskutierten die Vollmarshäuser noch sehr lange unter freien Himmel unter der Linde auf dem damaligen Fußgängersteg.
Hier ist man übereingekommen, dass es wohl besser wäre, jetzt Gespräche mit der Nachbargemeinde Lohfelden aufzunehmen und die mit den Söhre-Gemeinden, wenn nötig, platzen zu lassen. Karl Dippel als Fraktionsvorsitzender wurde beauftragt, mit Heinz Marth, dem Fraktionsvorsitzenden der Lohfeldener SPD, Kontakt aufzunehmen.
Diese Gespräche waren wesentlich fruchtbarer als die mit den Vertretern aus Wellerode und Wattenbach. Ein großer Vorteil war, dass die Gemeinde Vollmarshausen gegenüber der Gemeinde Lohfelden verhältnismäßig große Flächen als Grundstückseigentum in die Verhandlungen einbrachte. Die Investitionswunschliste bereitete den Verhandlungsführern aus Lohfelden kein Kopfzerbrechen. Schnell war man sich auch personell einig:
Am 1. Dezember 1970 schlossen sich die beiden Gemeinden Lohfelden und Vollmarshausen zusammen. Wie wir heute, fast 40 Jahre später wissen, war diese Entscheidung unserer „politischen Väter" goldrichtig.


Wolfgang Ellert

Lohfelden hat sich in all den zurückliegenden Jahren, immer unter der verantwortlichen Führung von SPD Politikern, zu einer wirtschaftlich blendend dastehenden „Großgemeinde" enwickelt.
Nach diesen für das „Neue" Gesamt-Lohfelden einschneidenden Veränderungen hinsichtlich der „politischen und geographischen" Situation, begann schnell eine Phase der Konsolidierung und enger Zusammenarbeit aller Teile der gesellschaftlichen Kräfte in Lohfelden.
Die beiden SPD Ortsvereine blieben jedoch jeder für sich selbstständig.
Im Rahmen der damaligen Gebietsreform wurde nicht nur die Frage des freiwilligen Zusammenschlusses verschiedener Gemeinden erörtert, sondern auch die Frage einer gesetzlich verordneten „Zwangsehe" zwischen Lohfelden und dem Oberzentrum Kassel.
Diese Klippen umschifften die damalig verantwortlichen Kommunalpolitiker mit einem politischen Schachzug.
Durch die Abgabe der damals zum Lohfeldener Gemeindegebiet gehörigen Gemarkungsflächen im heutigen Gewerbegebiet Waldau-Ost an die Stadt Kassel im Rahmen eines Grenzänderungsvertrages, konnte 1975 sichergestellt werden, dass Lohfelden auch weiterhin eine selbstständige Gemeinde blieb und nicht nach Kassel eingemeindet wurde.
Zu diesem Zeitpunkt wurde damals noch postalisch unterschieden in :
Lohfelden (C), das „C" stand für Crumbach,
Lohfelden (O), das „O" stand für Ochshausen und Lohfelden 2, die „2" stand für die ehemalige selbständige Gemeinde Vollmarshausen. So war nur kurze Zeit später, als es keine Doppellungen bei den Straßennamen mehr gab, nur noch die Rede von „Lohfelden" ohne einen Zusatz.
Vollmarshausen hatte zu dieser Zeit ca. 3.000 und Lohfelden ca. 8.000 Einwohner. Der damalige Bürgermeister von Lohfelden, Walter Knoche (SPD), wurde Bürgermeister der neuen Großgemeinde, Hans Friedrich hauptamtlicher erster Beigeordneter.
Den Vorsitz der neuen Gemeindevertretung in Lohfelden übernahm Heinrich Eberwein (Vollmarshausen). Zum Fraktionsvorsitzenden der nunmehr gemeinsamen SPD-Fraktion aus Lohfeldener und Vollmarshäuser Genossinnen und Genossen wurde Heinz Marth (Lohfelden) gewählt.
Zu Beginn wurde als äußeres Zeichen einer „Einheitsgemeinde" das Bürgerhaus - sowie der Rathausneubau angegangen. Als Standort wählte man die „Grüne Wiese" zwischen den beiden Ortsteilen, damit um das Rathaus herum ein neues Zentrum entstehen kann.
Als Ziel war angedacht, dass der Ausbau des neuen Ortszentrums 1984 abgeschlossen sein sollte.
Doch vorher feierten wir sehr gebührend im Gründungslokal „Heinrich Kaiser" unseres 75-jähriges Parteijubiläum.
Die finanziellen Mittel für das neue Ortszentrum und die geplanten Neubauten waren durch den Verkauf des gemeindlichen Stromnetzes an die damalige EAM sichergestellt und möglich geworden.
Das Bürgerhaus konnte 1977/ 1978 errichtet und mit einer großen Feier eingeweiht werden. Der Bau des Rathauses verzögerte sich jedoch um einige Jahre, so dass dessen Einweihung erst in 1989 erfolgte.
In Vollmarshausen wurde das „Alte Bürgermeisteramt" noch einige Zeit als Bezirksaußenstelle offen gehalten.
Ursprünglich wollte die Raiffeisen-Bank auch eine neue Filiale bzw. gar eine Hauptstelle „Söhre" im neuen Ortszentrum erbauen. Später nahm sie aber von diesem Vorhaben Abstand und stellte 1983 beim Gemeindevorstand den Antrag auf einen Teilerwerb des Berliner-Platzes, um dort das Vorhaben zu verwirklichen.
Zum Bauvorhaben im neuen Ortszentrum fehlte offensichtlich der Mut. Hier war es der SPD OV-Lohfelden, der die Verantwortung für diesen zentralen Platz übernahm und ihn aus städtebaulicher Sicht vor einer Bebauung geschützt hat. Vorausgegangen war jedoch eine äußerst kontroverse Diskussion über das Für und Wider einer Bebauung, denn der Vollmarshäuser SPD Ortsvereinsvorstand hatte sich in getrennten Sitzungen für einen Teilverkauf des Berliner Platzes entschieden.
Innerhalb der SPD-Fraktion haben die Lohfeldener Genossinnen und Genossen jedoch
zu diesem Thema „richtige" Überzeugungsarbeit geleistet, so dass der Teilverkauf des Berliner Platzes anschließend „vom Tisch" war.
Als weitere große Aufgabe stand der Durchbau der Berliner-Straße nach Vollmarshausen im Raum.
Erst mit dieser Verbindung wurden beide Ortsteile städtebaulich zusammengeführt. Die „Zusammenführung" beider Orte war nunmehr vollendet.
Eine ähnliche Diskussion wie um den Berliner Platz mussten Vollmarshäuser SPD-Politiker 1992 führen, als es um die Bebauung des so genannten „Bermuda Dreiecks" vor der Grundschule im Heupel / Hinter den Höfen ging.
Im Gegensatz zum Berliner Platz haben wir jedoch eine andere Entscheidung getroffen und wie man heute sieht, war diese Entscheidung richtig.
Vorausgegangen war die Diskussion um die Unterbringung von Asylbewerbern in Deutschland. Die über das Land Hessen weiter an den Landkreis und von dort auf die Gemeinden verteilt werden sollten.
Auch vor den Toren von Lohfelden-Vollmarshausen machte das Asylproblem von Flüchtlingen aus aller Welt, welches Anfang der 90er Jahre ihren Höhepunkt erreichte, keinen Halt.
Angesichts der großen Anzahl der Flüchtlinge die im Landkreis Kassel aufgenommen werden mussten und durch den Kreis auf die einzelnen Kommunen verteilt wurden, musste dringend nach Unterbringmöglichkeiten gesucht werden. Asylbewerberheime wurden geplant und nach geeigneten Standorten wurde gesucht. Eine „Ghettobildung", die im Randbezirk unserer Gemeinde lag, sollte nach Möglichkeit vermieden werden.
1993, auf dem Höhepunkt der Suche nach Standorten, kam es zu leider gänzlich verschiedenen Auffassungen zwischen unserem damaligen Gemeindevertretervorsitzenden und gleichzeitigen Ortsvereinsvorsitzenden Wolfgang Ellert und den Mitgliedern der SPD- Fraktion in der Lohfeldener Gemeindevertretung.
Wolfgang Ellert legte sein Amt als Gemeindevertretervorsitzender mit sofortiger Wirkung nieder.
Das Grundstück „Bermuda Dreieck" am Heupel, Ecke Hinter den Höfen, wurde nicht für eine Asylunterkunft bebaut, sondern einer Bebauung mit sechs Wohneinheiten eines privaten Investors zugeführt.

 

1992 endete die Ära unseres langjährigen Bürgermeisters Walter Knoche (SPD). Die Bürgermeisterstelle wurde bundesweit ausgeschrieben und eine Personalfindungskommission bestehend aus Lohfeldener und Vollmarshäuser Genossinnen und Genossen sollten geeignete Kandidaten für die Nachfolge finden.
Mit Bernhard Blank aus Esslingen bei Stuttgart wurde ein solcher Kandidat gefunden. Er war Sozialdemokrat, motiviert, teamfähig, offen, verständnisvoll, angenehm freundlich und auch als Chef im Rathaus konnte man sich ihn vorstellen.
Im März 1994 übergab Wolfgang Ellert den Pateivorsitz an Robert Heimrich, der unmittelbar im April in eine sehr lebendige Diskussion über den Ausbau von größeren Sport- u. Kulturprojekten für Lohfelden eingebunden wurde. So über den Neu- und Ausbau der gemeindlichen Büchereien, über die Sanierung / Neubau eines Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Crumbach, sowie über eine weitere Sporthalle und den Neubau eines Sportplatzes.
Die Diskussion über den Neubau einer Bücherei wurde sehr kontrovers geführt. Der Grund lag darin, dass die SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung den Neubau einer „Solarbibliothek" auf einem noch festzulegenden Grundstück empfahl, die CDU und die Grünen einen Rathausanbau mit Büchereierweiterung favoritisierten.
Vier Vollmarshäuser Gemeindevertreter gaben vor der entscheidenden Abstimmung im Gemeindeparlament dem damaligen Fraktionsvorsitzenden der SPD zu verstehen, dass sie sich aus Kostengründen für den Rathausanbau und somit nur für eine Büchereierweiterung entschieden hätten. Die Beschlussfassung wurde daraufhin von der Tagesordnung genommen und anschließend sehr breit- und tiefgründig neu diskutiert. Die Wogen um die „Bücherei Diskussion" waren noch nicht ganz geglättet, da stand schon wieder eine umfangreiche Grundsatzdiskussion vor der Tür des Ortsvereines.
Die Frauenbeauftragte der Gemeinde Lohfelden, Silke Stellmacher, sammelte ca. 400 Unterschriften, die eine Aktion „Sicherer Schulweg" unterstützen. Silke Stellmacher stellte daraufhin die Bitte um eine Ausnahmegenehmigung zur Errichtung einer Fußgängerschutzanlage an der Grundschule beim Hessischen Verkehrsminister Lothar Klemm.
Der SPD-Ortsverein unterstützte die Forderung von Silke Stellmacher und ging sogar noch einen Schritt weiter: Die SPD-Vollmarshausen forderte als weiterführende Schulwegesicherung auch eine Fußgängerampelanlage im Bereich der Apotheke/Kasseler Str. und des Grabens/Kasseler Str.
Vom Ministerium in Wiesbaden wurde jedoch bezugnehmend auf einen Erlass eine negative Auskunft erteilt. Die Mitarbeiter des Ministeriums schlugen vor, statt eine Ampelanlage zu genehmigen, die gesamte Kaufunger Str. in eine Tempo 30 Zone einzubeziehen.
Bürgermeister Bernhard Blank war von dieser ministeriellen Antwort wohl sehr erfreut, denn in den Lohfeldener Ortsteilen Crumbach und Ochshausen hatte er als oberste Ortspolizeibehörde bereits Tempo 30 Zonen eingeführt und unterstützte diese vehement.
In Vollmarshausen regte sich jedoch Widerstand. In der Jahreshauptversammlung im Mai 1995 wurde der Beschluss gefasst, dass der Vorstand sich damit beschäftigen soll, wie eine Bürgerbefragung zur Lösung der Frage von Tempo 30 Zonen herbeigeführt werden kann.
Eine flächendeckende Befragung unter den Vollmarshäuser Einwohnern zur Einführung von Tempo 30 ergab folgendes Ergebnis:
Von den ausgegebenen Fragebogen waren ca. 40% rückläufig, ca. 60% davon sprechen sich gegen eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 Zonen in Vollmarshausen aus.
In dieser Jahreshauptversammlung wurde auch die Idee vorgestellt, dass der Vorstand ein Informationsblatt für alle Vollmarshäuser Parteimitglieder erstellen will. Das Infoblatt sollte den Namen „Lindenblatt" tragen. Obwohl wir in diesem Jahr 7 Neuanmeldungen von „jungen" Mitgliedern in unserem Ortsverein vermelden können, kam es aus Gründen der fehlenden Logistik nie zu einem konsequenten Druck bzw. zu einer Verteilung des Lindenblattes (die SPD Vollmarshausen hatte derzeitig 193 Mitglieder, 141 Männer und 52 Frauen. Von den 193 Mitglieder waren 99 älter als 60 Jahre)
Am 25. November 1995 feierte unsere SPD-Frauengruppe ihr 40-jähriges Jubiläum.Als Gäste waren anwesend: Joachim Tappe, Manfred Schaub, Udo Schlitzberger und Hans Eichel. Erika Wagner hielt an diesem Abend ein kurzes Referat über die „Frauen in der SPD", besonders auf die Vollmarshäuser Gruppe abgestimmt.
1995/96 fand sich eine „junge Gruppe" SPD Mitglieder unter dem Namen Vollmarshäuser Visionen zusammen, die für die nächsten 5-10 Jahre politische Ziele wie z.B. Verkehrsentwicklung, Wirtschaftsentwicklung, Wohnungsbau, Kinder-u. Jugendarbeit, Seniorenarbeit sowie die Entwicklung von sozialen Strukturen angehen wollte.
Die Gruppe wurde von den Vorstandsmitgliedern Gerhard Bässe und Uschi Sturm geführt, ihr gehörte noch Katrin Weißenborn und die so genannten „Alt-Genossen/innen" Hans Friedrich, Hildegard Friedrich, August Schäfer und Esther Schäfer an. Ziel sollte damals sein, keine Politik im „stillen Kämmerlein" zu betreiben, sondern auch Nichtparteimitglieder die Möglichkeit zu geben, die Zukunft unseres Ortsteiles aktiv mit zu gestalten.
Ebenfalls 1996 beantragt die SPD-Vollmarshausen die Errichtung eines Asphaltplatzes für Streetball und Roller-Hockey auf dem Gelände des „Neuen Sportplatzes".
Durch beharrliche Diskussions- und Überzeugungsarbeit unserer Frauengruppe, allen voran Annette Ketteritzsch, wurde das Thema „Neufassung der Quelle und Neugestaltung von Dippel`s Born" vorangetrieben.
Im Rahmen einer Reihe von Sendungen des Hessischen Rundfunks unter dem Titel „Dorfgeschichten", die 1994 aus dem großen Saal der Gaststätte Kanngießer gesendet wurde, reimte Willi Bischoff ein Mundartgedicht zu Dippels Born. Der Vortrag wurde direkt und original im Radio gesendet.

Am 11. Mai 1996 erfolgt die Einweihung mit einem Fest, das vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Vollmarshausen unterstützt wurde und noch heute jährlich
Als Winterwanderung führte der Ortsverein im Januar 1997 eine Grenzbegehung durch. Sie führte vom Naturfreundehaus in Vollmarshausen entlang der Gemarkungsgrenze zu Wellerode bis zur Herchenbach nach Lohfelden / Crumbach. Auf der Höhe der so genannten Lichtschneise (dort wo die oberirdischen Stromleitungen in den Wald führen) wurden die Wanderer von einer kleinen Abordnung des SPD-Vorstandes mit einer frischen Bratwurst und einem (mehreren) Bechern mit Glühwein begrüßt.
Zur Kandidatenaufstellung bei der Kommunalwahl 1997 werden erstmals in der Geschichte der Vollmarshäuser SPD, abkehrend von der bisherigen Handhabung, verschiedene Wahl-verfahren zur Listenaufstellung diskutiert (Persönlichkeitswahl, Urwahl durch die Mitglieder, Blockwahl oder gar durch Benennung von Kandidaten). Diese Diskussion führt bei einigen langjährigen aktiven SPD Mitgliedern zu Unverständnis.
Letztendlich erfolgt die Kandidatenaufstellung jedoch wie in all den anderen Jahren vorher auch, durch eine Persönlichkeitswahl. Jedoch wird der Listenführer in einem separaten Wahlgang ermittelt. Hier setzt sich Robert Heimrich gegen Lothar Mergard durch.
Im September 1997 tritt bei einer gemeinsamen Mitgliederversammlung (Ortsvereine Lohfelden und Vollmarshausen) zur Aufstellung der/des Kandidaten zur Bürgermeisterdirektwahl in 1998, überraschend Dr. Angela Pitzschke als Gegenkandidatin zum amtierenden Bürgermeister Bernhard Blank zu einer Kampfabstimmung an. Erstaunlicher Weise waren vom Ortsverein Lohfelden viele Mitglieder anwesend, die in der Vergangenheit politisch noch nie in Erscheinung getreten waren. Die Vollmarshäuser SPD-Mitglieder standen geschlossen hinter Bernhard Blank. Diese hatten sich bereits im Juli in ihrer Jahreshauptversammlung einstimmig für den Kandidaten Blank entschieden.
Im Winter 1997 gibt Annette Ketteritzsch bekannt, dass sie den Vorsitz der Frauengruppe nach 22 Jahren niederlegen möchte. Auf der nächsten Versammlung der Frauengruppe wird am 3. Februar Silke Stellmacher zur Vorsitzenden gewählt und gleichzeitig über ein neues Nutzungskonzept für den Schlauchturm am alten Bürgermeisteramt erstmals offen und ausführlich diskutiert .
Mit fast „einjähriger Verspätung" feierte der Ortsverein am 17.01.1998 sein 90-jähriges Bestehen im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Familienraumes Vollmarshausen.
Die jährliche Kundgebung zum 1. Mai wird bereits seit „ewiger" Zeit hauptsächlich vom SPD-Orsverein organisiert und durchgeführt. Unterstützung erfolgte aber auch vom in Vollmarshausen vertretenen DGB-Ortskartell IG-Bausteine Erden.
In Vorbereitung zur Maikundgebung in 1998 erreicht uns überraschend die Mitteilung des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr, dass er sich leider nicht mehr imstande sehe den bisherigen und traditionellen Demonstrationszug von der Dorflinde bis zum Festplatz „Unter den Eichen" fußläufig zu begleiten. Kurzfristig wurde hier ein geschmückter Trailer (Anhänger) der Firma Kanngießer eingesetzt, worauf die Mitglieder des Musikzuges Platz nehmen konnten.
Das dies kein Zustand von Dauer werden konnte, war zu diesem Zeitpunkt bereits vielen Beteiligten damals bewusst. Trotzdem wurde diese Variante mehrere Jahre beibehalten . Erst 2004 wurde der Demonstrationszug durch das Dorf eingestellt und man traf sich zur 1. Mai- Kundgebung direkt auf dem Festplatz.
Seit 2006 findet die Maikundgebung in Zusammenarbeit mit den Naturfreunden am Naturfreundehaus statt. Im Nachhinein lauten alle Rückmeldungen von den Organisatoren, dass dies eine gute Lösung ist.
Im Juni 98 nimmt die Diskussion um das Thema „Veränderte Nutzung" des alten Schlauchturms am alten Bürgermeisteramt unter der Linde immer mehr an Inhalten zu. Erstmals wird in alte Lagepläne und Bauzeichnungen Einsicht genommen und darüber debattiert, ob die Decke im Schlauchturm begehbar ist, oder ob ggf. die Möglichkeit besteht, die Räume der Bücherei durch eine Empore im Schlauchturm erweitert werden kann und ob Fenster in den Turm eingebaut werden dürfen.
Im weiteren Zusammenhang wird von der SPD-Frauengruppe angeregt, dass die Pflasterung rund um den Thingplatz in Richtung „Dippel`s Born" verlängert und dort angeschlossen wird.
Als eine nachhaltige und äußerst wichtige Entscheidung ist anzusehen, dass die Vollmarshäuser SPD und hier allen voran Bürgermeister Bernhard Blank die Wege geöffnet haben, damit es in Vollmarshausen nach der Schließung des Einkaufsmarktes CoOp weiterhin einen Lebensmittelmarkt und damit eine Möglichkeit der Grundversorgung für die hier lebenden, vor allen älteren Mitbürgern, geben wird. Der Weg, dass die Gemeinde die Immobilie eines Lebensmittelmarktes käuflich erwirbt, um sie dann an einen Betreiber zu vermieten, der erst noch zu suchen war, dieser Weg war schon recht ungewöhnlich, aber im nachhinein genau richtig.
Nach einer außerordentlich gut besuchten Bürgerversammlung im Lohfeldener Bürgerhaus begann im Juni 1999 der Diskussionsprozess innerhalb unseres Ortsvereines über das Thema „RegioTram in Lohfelden" und deren geplanten Streckenverlauf. Diese Diskussion ist wohl mit dem Neubau der Mehrzweckübungshalle in der Langen Str. in Lohfelden vom Tisch.
Nur kurze Zeit später wurde der SPD-Ortsverein mit der Frage der Auslagerung der Vollmarshäuser Bücherei aus dem „Alten Bürgermeisteramt" konfrontiert. Der Grund war, dass die vorhandenen Räumlichkeiten aus allen „Nähten" platzten und die Bücherei nicht Behinderten gerecht zugänglich war. Dass dies eine Kettenreaktion größeren Ausmaßes nach sich zog, wurde anfänglich so nicht erkannt.
Die ersten Diskussionen verliefen in die Richtung, dass die Bücherei vom „Alten Bürgermeisteramt" in die Brunnenstr. 9 (bisheriger Vollmarshäuser Jugendclub) ziehen sollte und der Jugendclub in das alte Backsteinhaus an der Grundschule in der Kaufunger Strasse, dorthin wo die Wohnungen bereits leer standen. Nach reiflicher Überlegung und nach architektonischer Überarbeitung wurde von Bürgermeister Bernhard Blank jedoch vorgeschlagen, dass man die Immobilie Brunnenstraße 9 lieber verkaufen und für die Bücherei einen Neubau errichten solle.
Die Privatisierungsabsichten Blanks wurden hierbei von der Lohfeldener CDU sehr stark unterstützt. In mehreren Einzelgesprächen gelang es dem Vollmarshäuser Parteivorstand jedoch, den Bürgermeister von seinem Vorhaben abzubringen und zu überzeugen, dass die Immobilie im Eigentum der Gemeinde verbleiben konnte. In vielen weiteren Gesprächen wurde nun nach einem Lösungsweg und späteren Verwendungszweck gesucht.
Berhard Blank und die beiden Kreistagsmitglieder Robert Heimrich und Karl Schäffer (SPD Ortsverein Lohfelden) haben dann in enger Zusammenarbeit mit den Gremien des Landkreises Kassel den Weg der heutigen Nutzung durch die Volkshochschule gefunden.
Die Vollmarshäuser SPD sieht sich selbstverständlich auch in kirchliche Themen eingebunden. 2001 verabschiedet sie unseren langjährigen Pfarrer Martin Becker mit einer für die SPD obligatorischen und traditionellen roten Nelke.
Am 20.03.2002 wird erstmals in der Geschichte der Sozialdemokratischen Partei in Vollmarshausen eine Frau als Ortsvereinsvorsitzende gewählt. Robert Heimrich reicht nach 8 Jahren Tätigkeit als Vorsitzender die Verantwortung an Silke Stellmacher weiter. Silke Stellmacher übernimmt nach dem Vorsitz der Frauengruppe nun auch die Parteiführung des Ortsvereins. Für einige „ältere" Mitglieder scheint dies keine einfache Entscheidung zu sein, denn am Abend dieser Jahreshauptversammlung wird sehr dicht an der so genannte „Gürtellinie" diskutiert.


M. Reuter, (M. Leonhardt u. J. Wenigmann) W. Knoche, B. Blan

Das Bürgermeister Bernhard Blank keine 3. Amtsperiode als Bürgermeister mehr anstrebt und somit zum 1. Juni 2004 aus dem Amt ausscheidet, war bereits länger bekannt. Bei der Auswahl des Bewerbungsverfahrens für das Bürgermeisteramt ist man sich anfangs in beiden Ortsvereinen grundsätzlich einig, so dass eine gemeinsame Findungskommission gebildet wurde.
Jedes Mitglied aus Lohfelden und Vollmarshausen durfte sein Interesse an einer Kandidatur erklären und sich bewerben. Anschließend sollte der/die beste Lohfeldener Kandidat/in sich mit weiteren SPD-Kandidaten vergleichen lassen, die nicht in Lohfelden beheimatet waren.
Nachdem aus dem internen Bewerbungsverfahren (hier lagen zwei Bewerbungen vor) der Fraktionsvorsitzende Michael Reuter als der geeignete Kandidat hervor ging, war der Auswahlprozess für die Lohfeldener Vorstandsmitglieder beendet.
Die vier Vollmarshäuser Mitglieder in der Findungskommission (Silke Stellmacher, Robert Heimrich, Conny u. Roland Wobst), sowie ein Mitglied aus dem Ortsverein Lohfelden (die Findungskommission bestand aus elf Mitgliedern), waren weiterhin der Ansicht, dass Michael Reuter als „der beste" Kandidat deutlich besser zu positionieren wäre, als „der beste Lohfeldener" Kandidat.
Als mahnendes Beispiel führten wir uns immer wieder die Kaufunger Bürgermeisterwahl vor Augen. Die Kaufunger Genossinnen und Genossen ließen bei deren Kandidatenfindung zur Bürgermeisterdirektwahl keine Öffnung außerhalb des eigenen Ortsvereines zu und schon war ein CDU-Bürgermeister der „lachende" Erbe.
Unsere Ängste, dass sich in Lohfelden ein ähnliches Fiasko abspielen würde, wie in Kaufungen, bestätigte sich nicht.
In einem langen und inhaltlich gründlich geführten Wahlkampf, frei von Polemik und Emotionen, gewann Michael Reuter den Bürgermeistersessel sofort im ersten Wahlgang und dies gegen zwei Mitbewerber (Birgit Kaiser-Wirtz von der CDU und Olaf Köhne vom Bündnis 90/Die Grünen).
Unter dem Wahlslogan, „Weiter mit Reuter" reihte sich Michael Reuter in die Reihe von Walter Knoche und Bernhard Blank hervorragend ein.
In den letzten Jahren haben die Mitglieder des Vollmarshäuser SPD-Ortsvereinsvorstandes, in Gemeinsamkeit und guter Zusammenarbeit mit unseren Genossinnen und Genossen aus Lohfelden, Sozialdemokratische Politik für alle Mitbürgerinnen und Mitbürgern im größeren Umfang auf den Weg gebracht.
Hier ist vornehmlich die Bebauung des Lindenbergs. wir wollten, dass das Errichten oder Erwerben eines Wohnhauses auch für geringere Einkommen noch möglich ist, sowie die Erschließung des Gewerbegebietes „Lohfeldener Rüssel" erwähnenswert.
Der Erwerb der „Richterhallen" für die Gemeinde Lohfelden geschah vorsorglich und im Vorausblick. Die „Neue grüne Mitte" von Lohfelden, zwischen den Ortsteilen Crumbach und Vollmarshausen gelegen, wird sich wohl im nächsten Jahrzehnt zu einer äußerst attraktiven Parklandschaft entwickeln.

Zur "Milleniumswende" von 1999 auf das Jahr 2000 hat der SPD Ortsverein vor
dem "Nah-Kauf" in Vollmarshausen einen so genannten "roten Baum"
(Vogelbeerbaum) gepflanzt. Der Baum wurde von Georg Quecke gestiftet.

 

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